Sonnengleichnis

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Das Sonnengleichnis ist ein Gleichnis Platons aus seinem Werk Politeia. Dieses ist das erste der drei bekanntesten Gleichnisse Platons. Am Ende des sechsten Buches der Politeia folgt dem Sonnengleichnis das Liniengleichnis, welche in das Höhlengleichnis am Anfang des siebten Buches münden.

Platon entwickelt in der Politeia seine Vorstellung des guten Staates. Im Gespräch zwischen Sokrates und seinem Dialogpartner Glaukon versucht er klarzumachen, welche Qualitäten ein König des Staates entwickeln muss. Aus seiner Überzeugung, dass Wissen und politische Macht in den selben Menschen vereint sein sollte, folgt die Vorstellung von Philosophenkönigen.

Im Sonnengleichnis (ca. 508a-509d) beschreibt Platon den Stellenwert des Guten.

Inhalt

Im Gleichnis wird die Sonne als die Lichtquelle beschrieben, die es dem Auge ermöglicht, Gegenstände zu sehen. Im Dunkel erkennt man nur farblose Schatten. Genauso verhält es sich mit der Idee des Guten, die mit der Sonne gleichgesetzt wird. Erkenntnis und Wahrheit werden erst möglich im Licht des Guten, wie die Dinge der Welt nur sichtbar sind im Licht der Sonne. Dabei sind aber weder Erkenntnis noch Wahrheit selbst das Gute, allerdings verwandt miteinander.

„Du wirst wohl einräumen, glaube ich, daß die Sonne den sinnlich sichtbaren Gegenständen nicht nur das Vermögen des Gesehenwerdens verleiht, sondern auch Werden, Wachsen und Nahrung, ohne daß sie selbst ein Werden ist?
Das ist sie nicht!
Und so räume denn auch nun ein, daß den durch die Vernunft erkennbaren Dingen von dem eigentlichen Guten nicht nur das Erkanntwerden zuteil wird, sondern daß ihnen dazu noch von jenem das Sein und die Wirklichkeit kommt, ohne daß das höchste Gut Wirklichkeit ist: es ragt vielmehr über die Wirklichkeit an Hoheit und Macht hinaus.“

Siehe auch

Literatur

  • Karl-Martin Dietz: Metamorphosen des Geistes. Freies Geistesleben, Stuttgart 2004, Band 1: Prometheus der Vordenker: Vom göttlichen zum menschlichen Wissen. Band 2: Platon und Aristoteles. Das Erwachen des europäischen Denkens. Band 3: Heraklit von Ephesus und die Entwicklung der Individualität. Freies Geistesleben, Stuttgart, 2004, ISBN 3-7725-1300-X.

Weblinks

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